Furnier-Herstellung

Vom Baum zum Furnier

Bevor aus einem Baumstamm ein Furnier wird, sind viele Arbeitsschritte erforderlich. Die wichtigsten Schritte werden im Folgenden dargestellt.

Einkauf

Obwohl heute bei der Furnierproduktion modernste Technik angewandt wird, erfordert die Herstellung große Erfahrung und handwerkliches Können. Nur Fachleute können die Qualität eines Stammes bereits im Wald erkennen und ihn für die Furnierherstellung auswählen. Jede Holzart wird individuell verarbeitet und zusammengesetzt.

Dabei entscheiden Experten Stamm für Stamm, mit welcher Technik aus dem Rundholz das Furnier erzeugt wird. Um den Qualitätsanforderungen der furnierverarbeitenden Industrie und dem Verbraucher zu genügen, bedarf es großer Erfahrung beim Rundholzeinkauf, damit eine optimale Verarbeitung gewährleistet wird.

Einkauf von Baumstämmen für die Furnierproduktion

Lagern und Entrinden

Um Stämme sachgerecht zu lagern, müssen sie ständig mit Wasser berieselt werden. Durch die Feuchtigkeit werden Farbveränderung und Rissbildung durch Austrocknen vermieden. Um das Rohholz für die Messer- und Schälmaschinen vorzubereiten, wird es entrindet. Dabei werden Fremdmaterialien wie eingedrückte Steine, eingeschlagene Nägel, Sand oder Erde entfernt.

Entrindung von Baumstämmen

Ablängen

Um eine optimale Ausnutzung und Qualitätssortierung zu erreichen, werden die Stämme nach Wuchsmerkmalen, Form und Längenvorgaben abschnittweise eingeteilt. Entsprechend der Form und des Herzrisses werden sie für das spätere Aufsägen markiert.

Ablängen von Baumstämmen

Kochen / Dämpfen

Durch das Kochen oder Dämpfen in heißem Wasser werden zwei Effekte erzielt:

  • Dem Holz wird die notwendige Geschmeidigkeit gegeben, um einen glatten Schnitt und damit eine einwandfreie Aufarbeitungsqualität zu gewährleisten.

  • Durch die Dauer des Koch- bzw. Dämpfvorgangs wird die Farbe des Furniers beeinflusst. So verändert sich beispielsweise. die ursprünglich weiße Farbe der Buche durch das Dämpfen zu einem rosa- bzw. lachsfarbenen Ton.

Abhängig von der Holzart und dem Farbanspruch sind Dämpfzeiten von einem Tag bis zu zwei Wochen notwendig.

Kochen und Dämpfen von Holz

Messern / Schälen

Im nächsten Schritt wird das Holz in dünne Schichten geschnitten – oder wie die Fachleute sagen „gemessert“ oder „geschält“. Man unterscheidet zwei Maschinentypen zur Furnieraufbearbeitung: Messermaschine und Schälmaschine, sowie verschiedene Aufarbeitungsarten.

Je nachdem, welche Maschine und welche Aufbereitungsart verwendet werden, erhält man unterschiedliche Ergebnisse. Für die Qualität der Aufarbeitung ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Messer mit einer Genauigkeit von 0,1 mm exakt eingestellt ist. Nur dann kann eine einwandfreie Qualität garantiert werden.

Mehr Informationen zum Messern und Schälen finden Sie nachfolgenden zum Download bereitgestellt.


Messern (schälen) von Holz

Trocknen, Schneiden, Sortieren

Das Trocknen der noch nassen Furnierblätter geschieht in Trocknern, die gleichzeitig einen Bügeleffekt haben. Auch beim Trocknen werden von Holzart zu Holzart unterschiedliche Durchlaufzeiten und Temperaturen gewählt. Zu trockene Furniere sind brüchig und können nicht weiterverarbeitet werden, zu feuchte Furniere können schimmeln und sind dann ebenfalls nicht mehr verwendbar.

Im trockenen Zustand werden die Furniere fachgerecht gebündelt und zugeschnitten. Die Ränder werden begradigt und Wuchsunregelmäßigkeiten bei Bedarf herausgeschnitten. Entsprechend den vielseitigen Verwendungszwecken werden spezielle Qualitäten vom Produzenten vorsortiert. Dies erfolgt entsprechend den Kundenvorgaben bezüglich Dimension, Struktur und Preis.

Trocknen, schneiden, sortieren von Furnierblättern